Berlin {und draußen}

Deutsches Literaturinstitut Leipzig
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„keinesfalls orange“
Warum sich ein Akademiedirektor im Frühjahr 1907 ärgerte und wie sein Appell von einst unser Design-Konzept heute ad hoc erhellte.

Am 30. März 1907 setzt der emotional aufgewühlte Direktor der Königlichen Akademie der Graphischen Künste und Buchgewerbe zu Leipzig einen Brief an den Rat der Stadt Leipzig auf. Von erheblicher Sorge getrieben appelliert er gegen einen Anstrich in den Farben Orange und Rotgelb.

„Bezüglich des verkauften Grundstücks gegenüber der Haustür der Akademie möchte ich dringend bitten, daß dem künftigen Villenbauer seitens des Rates die Vorschrift gemacht wird, daß er keinesfalls einen orangen oder rotgelben oder überhaupt einen stark farblichen Verblendstein oder eine so geartete Oberfläche für die Südwand seiner Gebäude wählt, die bei Sonnenlicht in der empfindlichsten Weise ihr farbiges Reflexlicht in die Wände und Decken der besten Akademieateliers hinüberspiegeln würde.“

„Keinesfalls Orange!“ setzt das Farbkonzept für die Ausstellung DIE VILLA. Pantone 21 schreit, Silbergrau kontrastiert simultan und eine Plakatschrift aus den 1930er Jahren hämmert Schlagworte und Zahlen. Auf weißen Tapetenbahnen und Friesen lassen wir die Wände selbst erzählen: Vergessene Geschichten eines bildschönen Wohnhauses in der Wächterstraße – von 1907 bis Heute. Strahlend hell, grell diktatorisch, Schmerzvoll verlustreich, taub, zäh … und endlich anerkennend.

Vernissage am 30.05.2024, während des Semesters von Dienstag bis Donnerstag geöffnet.

https://www.deutsches-literaturinstitut.de/#c709807

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